Krankmachende Keime lauern in der Küche
Listerien im Lachs, Salmonellen im Fleisch – Keime im Essen können krankmachen. Rund 100 000 lebensmittelbedingte Erkrankungen registriert das Robert-Koch-Institut (RKI) jedes Jahr. Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Wer in der Küche sauber arbeitet, kann die Verbreitung der Erreger stoppen.
Krankmachende Keime zuhause in der Küche? Mehr als jeder Zweite glaubt das nicht oder hält es für unwahrscheinlich, dass sie sich dort tummeln, wo er kocht und speist. Das ergab der jüngste Verbrauchermonitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), das rund 1 000 Personen befragen ließ. Die meisten vermuten, eher im Krankenhaus, beim Arzt und in der Öffentlichkeit mit Krankheitserregern in Kontakt zu kommen.
Unsichtbare Erreger in Lebensmitteln
Sie wiegen sich in falscher Sicherheit. Ob im Kühlschrank oder auf dem Spüllappen, auf Eiern, Fleisch oder Salat – überall können unsichtbare Krankmacher leben. Die Stiftung Warentest wies etwa kürzlich Salmonellen und antibiotikaresistente Keime in Hackfleisch nach. Immer wieder stoßen die Tester auch auf Verderbniskeime, die ab einer gewissen Menge auf den Magen schlagen. Und im Internet finden sich unter www.lebensmittelwarnung.de regelmäßig Rückrufe von Produkten, die mit Krankheitserregern belastet sind.
Zugenommen haben laut RKI-Statistik Krankheitsfälle durch Campylobacter-Bakterien und Listerien. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, Schwangere, Kranke und Ältere. Bei ihnen ist das Risiko höher, dass es zu schweren Krankheitsverläufen kommt. Bei gesunden Menschen sind Komplikationen selten – Durchfall, Erbrechen und Fieber verschwinden oft nach ein bis zwei Tagen.
Wissenslücken bei der Küchenhygiene
Um sich vor Erkrankungen zu schützen, ist Küchenhygiene wichtig. Vor allem junge Menschen haben hier Wissenslücken, sagt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. „Zuhause lernen sie es oft nicht mehr und in Kochsendungen ist Hygiene kein Thema. Wann waschen sich Köche da schon die Hände?“ Wer in der Küche sauber arbeitet, kann die Verbreitung der Erreger stoppen.
Quelle: Stiftung Warentest