Nur 4 von 30 Produkten erhalten ein „Gut“
Insgesamt 30 koffeinhaltige Getränke hat die Stiftung Warentest untersucht: 29 echte Colas, von klassisch bis zuckerfrei, dazu Dr Pepper – ein Getränk, das aussieht wie Cola, aber keine ist. Neben Coca-Cola, Pepsi und anderen Marken-Colas waren auch Colas von Discountern und Colas mit alternativen Zutaten im Test (Preise: 0,26 bis 3,35 Euro pro Liter). Nur viermal konnten die Tester ein Gut vergeben. Einige Colas enthielten gesundheitlich bedenkliche Stoffe.Bild: © photoAC – pixabay.com
Viele kritische Stoffe und hoher Alkoholgehalt
Wasser, Zucker oder Süßungsmittel, Kohlensäure, der Farbstoff Zuckerkulör, Phosphorsäure, Koffein und Aromen – aus diesen Zutaten bestehen die meisten Colas. Das erfährt der Verbraucher über die Zutatenliste. Wovon er nichts ahnt: Einige Colas enthalten gesundheitlich bedenkliche Substanzen wie zum Beispiel Chlorat, das etwa aus Rückständen von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln stammen kann. Andere kritische Stoffe kommen aus dem Farbstoff Zuckerkulör. Das ergab unser Test von 30 koffeinhaltigen Getränken.
Im Labor zeigten sich weitere Befunde, die nicht gerade für gute Produktqualität sprechen: Eine Cola überschritt die gesetzlich vorgeschriebene Alkoholgrenze; in einer anderen war keine Vanille aus dem versprochenen Vanilleextrakt nachweisbar. Ein weiteres Getränk fiel durch einen vergleichsweise hohen Gehalt an Phosphorsäure auf. Er lag gerade noch im zulässigen Bereich, aber alle anderen Colas kommen mit weniger der umstrittenen Phosphorsäure aus. Insgesamt schneiden zwei Colas mangelhaft ab, fünf weitere nur ausreichend.
500 ml decken den Tagesbedarf an Zucker
In einem halben Liter Cola ist im Durchschnitt so viel Zucker gelöst wie in 16,5 Zuckerwürfeln steckt. Wer diese Menge an Cola trinkt, hat sein tägliches Zuckerkontingent praktisch schon ausgeschöpft – es liegt nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Erwachsene bei 50 Gramm zugesetztem Zucker am Tag. Colas mit einem Mix aus Zucker und Stevia-Süßstoff sind in dieser Hinsicht besser – sie lassen noch Spielraum für Zucker aus anderen Lebensmitteln wie Süßigkeiten und Kuchen. Die Colas im Test, die laut Zutatenverzeichnis nur Süßstoffe enthalten, sind tatsächlich zuckerfrei. Allerdings zeigte die sensorische Beurteilung: Die Süßstoffe schmecken immer durch.
Süße und Koffein dominieren den Geschmack
Apropos Geschmack: Einige Colas haben eine leicht malzige Note, andere sind leicht karamellig. Manche schmecken sogar leicht nach Espresso, Zitronenlimonade oder Kräutern. Und der „Pepsi-Test“? zeigt, dass die Getränke von Coca-Cola und Pepsi tatsächlich jeweils eine eigene typische Note haben. Die Verbraucher erfahren über die Aromenkennzeichnung aber meist nicht, durch welche konkreten Aromen der typische Colageschmack entsteht. Das haben die Tester per Laboranalyse herausgefunden. Sie bestätigen, dass auch das bitter schmeckende Koffein zum Colageschmack beiträgt. Es muss als Aromastoff gekennzeichnet werden. Eine anregende Wirkung kann es trotzdem entfalten – allerdings liegen die Koffeingehalte der Colas im Test deutlich niedriger als in Kaffee.