Aber einige Garnelen sind von vornherein alles andere als perfekt. So enthalten sie zum Beispiel nennenswerte Mengen an Schadstoffen oder haben Fehler im Geschmack. Das zeigte ein Test von 20 tiefgekühlten Garnelenprodukten. Die Qualitätsurteile reichen von gut bis mangelhaft (Preise: 1,78 bis 4,40 Euro pro 100 Gramm).
Vom Luxusgut zur Discounterware
Bild: © PHB.cz (Richard Šemík)– fotolia.comMit ihrem feinen Geschmack, dem orangerotem Fleisch und der gekringelten Form veredeln Garnelen festliche Gerichte und Häppchen. Längst haben die Meerestiere Einzug in die Alltagsküche gehalten – in Pasta und Salat, auf Pizza, am Spieß gegrillt oder gebraten. Noch in den Siebzigerjahren waren Garnelen seltene Luxuslebensmittel, heute verkaufen praktisch alle Supermärkte und Discounter die Meeresfrüchte. Mehr als 500 Gramm Garnelen verspeist jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr. Meist kauft er sie tiefgefroren. 100 Gramm Tiefkühlgarnelen sind schon ab 1,78 Euro zu haben.
Neunmal gut, einmal mangelhaft
Neunmal konnte das Qualitätsurteil Gut vergeben werden. Einige Produkte waren aber nennenswert mit den Schadstoffen Perchlorat und Chlorat belastet. Beide Substanzen können die Jod-Aufnahme im Körper und damit den Stoffwechsel der Schilddrüse hemmen. Ein Produkt war wegen eines auffälligen Gehalts an Perchlorat sogar mangelhaft. Weitere Produkte überzeugten nicht in der sensorischen Prüfung (Geruch, Aussehen, Konsistenz und Mundgefühl). Die Tester haben die Garnelen auch auf Rückstände von Medikamenten und Pestiziden sowie auf Krankheitserreger und Keimbelastungen untersucht.
Bild: © Dalmatin.o – fotolia.comFür steten Nachschub an Garnelen sorgen Fischer und Zuchtbetriebe – sogenannte Aquakulturen – in tropischen Ländern wie Vietnam und Indien, Honduras und Ecuador. Die Farmteiche liegen oft unmittelbar an der Küste, wo Ebbe und Flut für einen natürlichen Wasseraustausch sorgen. Doch große Aquakulturen mit Intensivzucht können den Ökosystemen Schaden zufügen: Wenn für die Zuchtteiche im großem Stil die küstennahen Mangrovenwälder gerodet werden, gehen sie zum Beispiel als Kinderstube für Jungfische und als Hochwasserschutz verloren.
Garnelen aus nachhaltiger Produktion
Zehn der Produkte im Test tragen mindestens eines dieser vier Nachhaltigkeitssiegel:
- Bio. Es steht für eine ökologisch verantwortliche und tiergerechte Produktion.
- Naturland. Das Siegel des Bioverbands geht über die Vorgaben des Biosiegels hinaus und verlangt von den Lizenznehmern explizit, soziale Standards einzuhalten.
- ASC. Das Siegel haben Wissenschaft, Wirtschaft und Umweltschützer nach Vorbild des MSC entwickelt. Es gibt eine Reihe ökologische und soziale Standards vor.
- MSC. Es steht auf Garnelen aus Wildfang und bürgt dafür, dass sie nur in bestimmten Gebieten mit ökologisch vertretbaren Methoden gefangen wurden.
Wenig Kalorien, viel Eiweiß
Garnelen sind eine gute Eiweißquelle. Sie bestehen zu fast 20 Prozent aus Eiweiß und nur zu 1 Prozent aus Fett – 100 Gramm enthalten daher auch nur 87 Kilokalorien. Menschen mit einem hohen Cholesterinspiegel sollten sich bei diesen Meeresfrüchten allerdings trotzdem zurückhalten: Schon 100 Gramm enthalten mit 135 Milligramm Cholesterin fast die Hälfte dessen, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung pro Tag empfiehlt. Menschen ohne Cholesterinprobleme müssen sich in dieser Hinsicht aber keine Sorgen machen.
Quelle: Stiftung Warentest